Zur EU
01.10.2011 13:31 | gesellschaft | -georg-
Ein kurzer Auszug aus einem verdammt lesenswerten Zeit-Artikel zum Thema Europa:

"Es waren Menschen am Werk, die politisch wirklich Größe hatten. Ihre Visionen überwintern heute nur noch in Sonntagsreden – während Montag bis Freitag populistisch wieder die Fiktion "nationale Interessen" verteidigt wird. Erforderlich ist jetzt aber die Bereitschaft, eine radikale Reform der Organisationsform der EU in Angriff zu nehmen. Die aktuelle Krise der EU ist nämlich im Grunde die Folge ihrer mittlerweile überholten Kompromisse in der institutionellen Organisation der Gemeinschaft: Die europäischen Nationalstaaten haben sich supranationale Institutionen gegeben, aber mitten hinein, zwischen die Europäische Kommission und das Europäische Parlament, eine Institution gesetzt, die die nachnationale Entwicklung systematisch behindert, indem sie nationale Interessen verteidigt, das ist der Rat. Der wachsende Widerspruch zwischen Integration und nationalen Sonderwünschen innerhalb der EU-Institutionen ist der Grund für die politische Blockade in Europa, die dann alle größeren und kleineren Probleme produziert, darunter eben auch die Haushaltskrise."

Robert Menasse, in: http://www.zeit.de/politik/2011-09/europa-krise-menasse

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